Ist denn Bewegung wirklich so wichtig? „Sport ist Mord“ meinte Winston Churchill. Dies bescherte ihm Übergewicht, einen Herzinfarkt und 2 Schlaganfälle. Aber was tun, wenn das Sofa so eine magische Anziehungskraft hat? Oft ist einfach der Schweinehund zu mächtig und zu trickreich.

Hier ein paar Fakten zum Thema Bewegung…

Positive Auswirkung eines regelmässigen aeroben Ausdauertrainings (nach Boeck-Behrens & Buskies)

  • verbesserte Herz-Kreislauf-Funktion
  • bessere Sauerstoffversorgung des Gewebes
  • Senkung der Risikofaktoren, wie z. B. Bluthochdruck, Übergewicht…
  • Stärkung des Immunsystems
  • höhere Leistungsfähigkeit im Alltag
  • verbesserte Regenerationsfähigkeit nach Krankheiten oder Verletzungen
  • Verzögerung des altersbedingten Leistungsabfalls und degenerativer Prozesse
  • grössere Resistenz gegen Müdigkeit
  • Abbau von Körperfett und Gewichtsreduktion
  • beschleunigte Erholung nach Belastung
  • mehr Wohlbefinden
  • Abbau von Stresshormonen und Anspannung
  • bessere Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein
  • gesteigertes Selbstwertgefühl
  • mehr Vitalität

Positive Auswirkung eines regelmässigen Krafttrainings:

  • Vorbeugung gegen Rückenbeschwerden, Haltungsschwächen, Osteoporose…
  • Kompensation des altersbedingten Kraftverlustes (ab 25 Jahren)
  • Stabilisierung des passiven Bewegungsapparates
  • Erhöhung der Festigkeit und Belastbarkeit von Sehnen, Knochen, Bändern
  • Steigerung der muskulären Stabilität
  • Gewebestraffung
  • Verringerung des Körperfettanteils und Gewichtsreduktion
  • Aufbau von Muskelmasse
  • rascherer Wiederaufbau von Leistungsfähigkeit nach Ruhepausen
  • Steigerung des Selbstwertgefühls
  • Entwicklung von Körperbewusstsein und Körperwahrnehmung

Tja, ich das gibt’s eigentlich nicht mehr dazu zu sagen, oder?

Also, dass wir Menschen zum Bewegen gebaut sind und nicht zum Rumsitzen ist schon längst bewiesen. Ich nenne unseren Körper manchmal liebevoll das „Tierchen“ – denn letztlich stecken wir alle in einem „Tierkörper“ – natürlich viiiiel klüger, überlegter und gefühlsbetonter ;-), aber halt trotzdem „Tierchen“. Und dieses „Tierchen“ will bewegt werden.

Meine 7 Tipps für mehr Lust auf Bewegung

 

Tipp 1:

Such’ Dir eine Bewegungsform, die Dir echt Spass macht.

Ich selbst bin leidenschaftliche Tänzerin, argentinischer Tango, Gracedance…sobald es ums Tanzen geht, vergesse ich total, dass ich eigentlich gerade „Sport“ mache. Ich habe schon mehrfach ein Fitness-Abo gekauft, aber leider ist es beinahe unbenützt verfallen, denn ich mag’s einfach nicht.

Daher mein Tipp, probiere einfach alles mögliche aus und finde „Deine“ Bewegungsart. Vielleicht brauchst Du andere Menschen, weil Du ein Teamplayer bist. Vielleicht brauchst Du etwas mit Musik, weil Dich Musik schon in Fahrt bringt, z. B. Gracedance ;-). Vielleicht liebst Du die Berge und die Natur…

Sich in eine Bewegungsform zu zwingen, die keinen Spass macht, ist mega anstrengend und der innere Schweinehund wird alles tun, um Dich davon abzuhalten.

 

Tipp 2:

Mach’s gleich. Wer erst mal nach dem Abendessen auf dem Sofa landet, ist verloren.

Wenn Du also einen Job hast, der es Dir nicht ermöglich schon tagsüber eine Bewegungseinheit einzubauen – was natürlich noch toller wäre – dann geh’ möglichst gleich nach der Arbeit. Oder wenn Du vorher noch nach Hause willst, dann stell’ Deine Sportschuhe oder -ausrüstung so hin, dass Du sie sofort siehst (als kleine Erinnerung).

 

Tipp 3:

Freu’ Dich vorher auf das Gefühl danach.

Kennst Du das gute Gefühl, wenn Dein Körper sich anstrengen musste und Du spürst, dass er müde, aber auch sehr zufrieden ist? Dieses gute Gefühl von: „Ich habe etwas getan“. Es wird begleitet von innerer Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Ruhe.

Du spürst, dass Dein „Tierchen“ seinen „Auslauf“ hatte und es macht Dich innerlich zufrieden, glücklich und stolz. Verbinde Dich in Deiner Vorstellung bereits vor dem Sport mit diesem Gefühl der Zufriedenheit.

 

Tipp 4:

Plane es ein, als wäre es ein Arzttermin.

Damit meine ich auch, dass Du es so ernst nimmst, als hättet Du einen Termin mit einer Person, die Dir 200 € verrechnet, wenn Du nicht erscheinst.

Dies ist für die ganz harten Fälle von Aufschieberitis eine harte aber wirksame Methode: lege eine Geldstrafe fest (die Höhe hängt natürlich von Deinem Einkommen ab – es sollte jedenfalls so hoch sein, dass es Dich ärgert), die Du spendest, wenn Du einen Termin mit Dir selbst versäumst – wirkt echt Wunder. Im Ernst, es gibt den Lerntyp, der über Bestrafung lernt ;-).

Schreibe Dir Deine Bewegungstermine in Deinen Kalender und mache einen Haken für bei allen gemachten!

 

Tipp 5:

Such’ Dir jemanden, der mitzieht.

Oft ist es leichter wirklich dranzubleiben, wenn Du jemand anderem gegenüber eine Verpflichtung hast. Nicht umsonst leistet sich die Promiwelt einen „Personaltrainer“. Es geht dabei nicht nur um die guten Übungen, die perfekte Ernährung und die persönliche Betreuung, sondern vor allem um die Verpflichtung. Du kannst auch eine kleine Gruppe gründen und ein paar Frauen aus Deiner Nachbarschaft oder aus dem Büro zusammentrommeln. Gemeinsam macht es einfach auch mehr Spass!

 

Tipp 6:

Nimm’ Dir eine kleine Veränderung vor und zieh’ sie durch.

Ich weiss nicht, ob Du schon mal was vom „Compound Effect“ gehört hast (Buch ist in Englisch). Dabei geht es kurz gesagt darum, dass der grosse Erfolg (egal wobei) durch eine kleine Veränderung, die aber stetig und dauerhaft ist, erzielt wird. Z. B. nimm’ ab heute die Treppen statt den Lift, das Fahrrad statt dem Auto oder geh’ zu Fuss statt mit dem Bus. Das sind kleine Veränderungen, die über ein Jahr betrachtet tausende Kalorien bedeuten. Und über ein Jahrzehnt sehr viel mehr Bewegung.

Wenn wir Veränderungen wollen, ist vor allem der Verstand dagegen. Wir finden Veränderungen zuerst einmal bedrohlich. Dein Verstand (oft auch unbewusst) sagt: „Nein, lieber nicht…das ist unsicher“. Lieber alles so lassen, wie bisher, denn so hast Du überlebt ;-). Echt. So ist unser Gehirn eigentlich eingestellt. Lieber alles lassen, wie es ist. Veränderung ist gefährlich – da gibt es schliesslich keine Daten, die man berechnen könnte. Also kann das Gehirn auch schlecht voraussagen, ob das ganze sicher ist.

Daher gilt eine einfache Regel: wenn Du eine neue Gewohnheit einführen willst – wie z. B. mehr Bewegung, dann dauert dies mindestens 30 Tage, bis es eine Gewohnheit geworden ist. Und in diesen 30 Tagen werden die ersten 5 Tage gut laufen, weil Du motiviert bist.

Dann kommt die schwierige Phase: Tag 6 bis Tag 20. In dieser Zeit wird Dich Dein Verstand auf alle Möglichkeiten hinweisen, weshalb das doch nicht so eine gute Idee ist oder eh nichts nützt oder sogar mega gefährlich ist oder Deine Ehe in Gefahr bringt oder Deine Knie kaputtmacht – Du weisst, was ich meine.

Danach wird es leichter. Denn Du spürst immer mehr, wie gut es Dir tut. Und dann ab ca. Tag 30 ist es eine neue Gewohnheit geworden. Noch ein wenig wackelig, aber eine Gewohnheit. Wenn Du dann bewusst weitermachst und Tag 90 erreichst, ist die Gewohnheit schon ziemlich stabil. Also kurz gesagt Tag 6 bis 20 brauchst Du Wille und Durchhaltevermögen, sonst wird nie was daraus.

 

Tipp 7:

Such’ Dir für Deine gewünschte Bewegungsform oder Sportart ein gutes Vorbild.

Wenn ich die weltklasse Tangotänzer auf youtube anschaue, dann bekomme ich mega Lust, das auch so gut zu können. Profis zuzusehen macht Spass, finde ich.

Egal, für welche Sportart Du Dich entscheidest, Du wirst sicher jemanden finden, der Dir hier ein gutes Vorbild sein kann. Lass’ Dich inspirieren und motivieren. Schau’ ab und zu mal ein Video dazu an…damit Du auch die Bewegungsabläufe in Dir speichern kannst. Wir lernen über nachmachen.

Welche Art der Bewegung willst Du in Dein Leben bringen? Zur Gewohnheit machen?

Berichte von Deinen Mühen und Fortschritten…

Be Queen!
Deine Ella

 

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